Wahnsinn – schon wieder eine Woche vergangen. Dabei fühlt es sich an, als hätte ich erst gestern meinen letzten Blogartikel veröffentlicht 😉
Diese Woche war auch bei mir (wie bei dir sicherlich auch wieder) vom Corona-Stress gezeichnet. Wir freuen uns jedoch darüber, dass die Schulen und KiTas wohl bald wieder öffnen dürfen – weniger Stress für die Kinder und auch die Eltern werden unheimlich entlastet!
Stress wird es weiterhin geben, aber wahrscheinlich auf eine andere Art und Weise. Vielleicht wird uns bald wieder der „normale Wahnsinn“ des Alltags einholen. Haben wir ihn nicht alle irgendwie vermisst in letzter Zeit? 😉 Ob mit Corona oder ohne, es wird sicherlich immer genügend Anlässe geben, die Stress in uns auslösen könnten. Wir wollen jedoch vermeiden, dass erst unser Körper uns Signale geben muss, dass er zu viel wird! Denn Dauerstress macht krank!
Ein wichtiger Teil der Stressbewältigung ist das Wissen, wie du die Ursache für deinen Stress findest und warum das so wichtig ist.
Warum es so wichtig ist, die tiefergehende Ursache für deinen Stress zu finden
In meinem letzten Blogartikel bin ich bereits auf die unterschiedlichen Arten von Stressoren eingegangen. Größtenteils handelt es sich dabei um Dinge, die uns passieren, von außen auf uns einwirken und die wir oftmals nicht beeinflussen können. Das können z.B. sein: Naturkatastrophen, Verlust des Arbeitsplatzes, Schichtarbeit, Mobbing oder Stau.
Stress wird jedoch auch oft von deinen eigenen Gedanken oder Überzeugungen ausgelöst, die dir wahrscheinlich nicht bewusst sind. Um diesen Stress loszuwerden, muss in dir selbst eine langfristige Änderung deines Mindsets stattfinden.
Bei deinem Mindset handelt es sich um deine inneren Einstellungen, deine Überzeugungen, deine innere Haltung und auch deine Denkweisen. Diese führen zum Einen zu deiner persönlichen Art zu handeln. Zum Anderen können sie aber auch Stress und Ängste verursachen.
Eine meiner wichtigsten Devisen lautet immer: Die Ursache für ein Problem (deinen Stress) zu finden, ist der erste Schritt zu dessen Lösung!
Wenn du keine Ursachenforschung betreibst, wird dein Stress vielleicht kurzfristig behoben werden, aber nach kurzer Zeit wieder auftauchen. Du hast das Problem dann nicht „an der Wurzel gepackt“ (um das Ganze metaphorisch darzustellen). Je weiter du zur Ursache deines Stresses vordringst, desto besser kannst du ihn verstehen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen!
Die Änderung deines Mindsets spielt eine entscheidende Rolle
Ich höre immer wieder von Menschen, dass sie durch ihre eignen zu hohen Ansprüche gestresst sind. Geht dir das auch manchmal so? Dann ist es vermutlich deine Überzeugung, dass du „perfekt“ sein musst oder Dinge perfekt tun musst um Anerkennung zu erhalten. Auch, wenn du vielleicht weisst, dass diese Annahme nicht zutrifft, löst sie Stress in dir aus. Stell dir vor, du könntest diese Art von Stress verringern: würden einige Situationen dir dann nicht viel leichter fallen? Würde sich hier nicht oftmals eine große Anspannung in dir lösen?
Die gute Nachricht: es ist möglich, deinen Mindset zu ändern und zwar langfristig!
Das Ganze kann jedoch nicht über Nacht passieren. Dein Mindset beruht auf Erfahrungen, die du schon sehr lange in dir trägst. Oftmals hast du diese Erfahrungen vielleicht sogar schon als Kind gemacht. Meiner Meinung nach ist zwar möglich den Mindset, auf dem unser komplettes Denken, Handeln und Fühlen beruht kurzfristig zu ändern. Eine langfristige Änderung benötigt jedoch eine Transformation in mehreren Schritten. Nötig ist dies auch nur, wenn er negative Gefühle, wie z.B. Stress in dir auslöst.
Wie genau diese Schritte aussehen können, habe ich in einem konkreten Plan erarbeitet, den ich dir in weiteren Angeboten auch näherbringen möchte.
So findest du die tiefergehende Ursache für deinen Stress
Der erste Schritt deinen Mindest zu ändern ist es, die tiefergehende Ursache für deinen Stress zu finden, wenn er auf deinen inneren Überzeugungen und Werten beruht. Eine sehr effektive Methode ist die „5-Why-Methode“ (auch 5-W-Methode oder 5W genannt). Toyoda Sakichi (der Gründer der Toyota Industries Corporation, Ltd.) gilt als Erfinder dieser Methode. Hauptsächlich wird sie im Qualitätsmangement angewendet, um Urache und Wirkung zu bestimmen. Aber auch im Coaching-Bereich kann sie zum gleichen Zweck durchgeführt werden.
Wie funktioniert die 5-Why-Methode?
Du kannst die 5 Why’s (auf Deutsch: die 5 Warums) dazu nutzen, um die tiefergehende Ursache für deinen Stress zu finden. Stelle dir dazu zuerst eine „Warum“-Frage und fahre so lange damit fort, bis du an der Ursache angelangt bist. Die 5 Fragen sind dabei nur symbolisch zu verstehen – die Anzahl kann durchaus auch abweichen.
Das Ganze kann z.B. so aussehen:
1. WARUM fühle ich mich gestresst? – Weil ich momentan zu viel arbeite.
2. WARUM arbeite ich zu viel? – Weil ich alles perfekt machen möchte.
3. WARUM möchte ich alles perfekt machen? – Weil ich Angst davor habe zu versagen.
4. WARUM habe ich Angst davor zu versagen? – Weil ich denke, dass ich dann keine Anerkennung mehr bekommen könnte.
5. WARUM denke ich, dass ich keine Anerkennung mehr bekommen könnte? – Weil ich nie gelernt habe, mich liebenswert zu fühlen, auch ohne perfekt zu sein.
So hast du mit der 5-Why-Methode herausgefunden, dass die Ursache für deinen Stress nicht dein Perfektionismus an sich ist. Die Ursache ist ein Mindest, der aus sehr frühen Erfahrungen in deinem Leben beruht.
Aufbauend auf diese Erkenntnis lässt sich dein Mindset bearbeiten. Beispielsweise könntest du dir ein neues „Mantra“ zulegen und dir jeden Morgen vor dem Spiegel selbst sagen, dass du liebenswert bist, auch wenn du nicht perfekt bist. Oder du könntest deine Freunde bitten, dir zu sagen, ob du „Macken“ hast, die dich eben liebenswert sein lassen. Natürlich gibt es zu jedem Mindset eine passende Strategie, die gefunden werden kann.
Der erste Schritt zu deinem persönlichen Stressmanagement ist nun erreicht!
Somit hast du den ersten Schritt zu deinem persönlichen Stressmanagement erreicht: du hast die tiefergehende Ursache für deinen Stress entdeckt!
Auch wenn Stressbewältigung für Angestellte (also im Job) mein Hauptthema darstellt, möchte ich dir die Basics von Stress in meinen ersten Blogartikeln im Allgemeinen erklären. Später wird es auf jeden Fall noch konkreter und spezifischer um Stress am Arbeitsplatz bzw. vorallem im Büro gehen.
Noch eine kleine Anmerkung zum Ende: Perfektionismus an sich ist natürlich kein Mindset, der unbedingt geändert werden muss, denn er bringt auch viel Gutes mit sich (darauf werde ich in weiteren Blogartikeln noch eingehen). Aber sobald dir eine Überzeugung (ein Mindset) negativen Stress bringt, solltest du ihn überdenken.
Ich freue mich über dein Feedback zum Artikel!
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