Tja, hier ist er also – mein erster Blogartikel. Den hatte ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt! Eigentlich wollte ich eine Einführung über Stressoren schreiben, aber dieses Thema hier liegt mir momentan viel mehr am Herzen!
Die Welt scheint momentan Kopf zu stehen. Wir sehen und hören jeden Tag Dinge, die wir noch nie zuvor erlebt haben und uns noch vor wenigen Wochen niemals hätten vorstellen können.Erst am Wochenende hatte ich mir mit meinen Kindern das Urlaubsvideo unseres letzten Italienurlaubes im letzten Sommer angesehen. Wie passen die derzeitigen Bilder von dort nur zu diesem schönen Urlaubsgefühl? Einfach unvorstellbar!
Fakt ist: wir leben in schwierigen Zeiten! Doch gerade in so turbulenten Zeiten ist es wichtig, zwischendurch zur Ruhe zu kommen und sich nicht in die Angst- und Stressspirale zu begeben. Es ist möglich, dem Gefühl des Kontrollverlustes entgegenzuwirken, ohne den Ernst der Lage zu vergessen!
Für meinen erster Blogartikel habe ich genau dieses Thema ausgewählt, weil ich weiß, wieviele Menschen mit Angst und Stress vor dem Coronavirus (oder auch COVID-19) zu kämpfen haben. Ich möchte dir mit einigen Tipps und Maßnahmen helfen, besser mit deiner Angst umzugehen.
Ihr werdet damit eure Sorge nicht vollkommen ablegen können. Aber das ist auch nicht der Sinn der Sache, denn Sorgen und Angstgefühle können auch durchaus sinnvoll sein (wie ich gleich erläutern werde). Ihr könnt mit meinen Maßnahmen aber Panik in euch selbst vermeiden, die oftmals zu unvernünftigen Entscheidungen oder Handlungen führen kann und die nicht nur euch, sondern gegebenenfalls auch eure Familie oder euer Umfeld betreffen, wenn ihr deswegen gestresst seid.
Hier also, was du gegen Ängste und Stress in der Coronakrise tun kannst:
1. Erlebe deine Ängste bewusst!
Angst ist die natürliche Reaktion deines Körpers auf Stress. Auslöser dafür sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mit zunehmenden Erfahrungen im Leben ändern sich auch die Ängste dementsprechend. Hast du dich mal gefragt, warum z.B. Kinder sehr viel weniger Ängste haben als wir? – Weil sie (zum Glück!) nicht über die entsprechende Erfahrung verfügen, um diese entwickeln zu können. So gesehen sind Ängst durchaus hilfreich, denn sie hindern uns daran, unnötige Risiken einzugehen.

Manchmal tendieren wir aber dazu, unsere Ängste und Sorgen zu verbergen. Nicht nur vor anderen, sondern auch vor uns selbst! Es ist jedoch wichtig, dass wir uns unsere Ängste und Sorgen bewusst machen und so reflektieren können, ob die Annahmen auf denen sie beruhen, auch tatsächlich stimmen. Denn umso mehr wir versuchen, sie zu verbergen oder zu unterdrücken, desto mehr Macht geben wir ihnen!
Stell dir zum Bewusst machen deiner Angst folgende Fragen:
- Wovor genau habe ich Angst?Dabei geht es nicht nur um die allgemeine Antwort, wie z.B. „Vor dem Coronavirus.“, sondern um die Details, wie z.B. „Ich habe Angst davor, dass sich die Wirtschaft nicht mehr von der Krise erholt und ich dadurch meinen Job verliere und auch keinen neuen mehr finden werde.“
- Aufgrund welcher persönlicher Erfahrungen habe ich genau davor Angst?
- Was würde im schlimmsten Fall passieren, wenn das Ereignis, vor dem ich Angst habe, eintreffen würde?
- Wie könnte ich mit dieser Situation umgehen?
Wenn es dir leichter fällt, schreibe deine Antworten auf, um sie besser zu reflektieren.
2. Medien- und Nachrichtenkonsum zu Corona einschränken!
Ich schreibe bewusst „einschränken“ und nicht „weglassen“! Es ist natürlich durchaus sinnvoll, sich über aktuelle Maßnahmen und die Entwicklung zu informieren. Es ist jedoch absolut nicht zielführend im Bezug auf deine Angst und Sorge, dir jede Stunde den Newsticker durchzulesen und mehrmals täglich die Nachrichten dazu anzuschauen. Deine Sorgen werden dadurch nur verstärkt, denn es wird fast ausschließlich über schlechte Nachrichten berichtet. Gerade in sozialen Netzwerken kursieren auch Unmengen an Falschmeldungen, die ohne Nachzudenken weiter geteilt werden und die Ängste noch verschlimmern!Es kann auch helfen, deine Whatsapp-Gruppen mal einige Stunden auf „stumm“ zu schalten, um auch hier nicht ständig mit dem Thema konfrontiert zu werden.

Du wirst merken, dass du dich besser auf andere Dinge konzentrieren kannst und einfach mal etwas Abstand zum Thema gewinnst. Denn andere Dinge sind auch noch wichtig im Leben! 🙂
Wenn du das Gefühl hast, dass du deinen Nachrichtenkonsum nicht einschränken kannst, dann versuche zumindest folgendes:
- Benutze vertrauensvolle Quellen, wie z.B. tagesschau.de ,nicht jedoch unbedingt die Statusmeldungen deiner Bekannten in den sozialen Netzwerken, um dich zu informieren.
- Um sicherzustellen, dass du über wichtige Updates, die dich unmittelbar betreffen können, informiert bist, kannst du z.B. die App „KATWARN“ auf deinem Smartphone installieren. Dabei handelt es sich um ein Warn- und Informationssystem, das bei Katastrophen und in Gefahrensituationen die betroffene Bevölkerung informiert und Push-Nachrichten auf dein Smartphone sendet.
- Überprüfe Meldungen erstmal auf ihren Wahrheitsgehalt. Dies kannst du z.B. auf mimika.at tun.
3. Such dir eine Beschäftigung!
… und zwar eine, die dir gut tut oder ein positives Ergebnis verursacht. Vielleicht hast du schon einige Ideen, was du schon immer mal machen wolltest, wenn du Zeit dazu hast. Das können einfache Dinge sein, wie z.B. herausgefallene Knöpfe wieder annähen oder den Medizinschrank ausmisten. Zugegeben sind das nicht unbedingt Tätigkeiten, die Freude bringen oder gut tun, aber das Ergebnis tut doch gut (endlich wieder die schöne Bluse tragen zu können oder ohne wühlen Etwas im Medizinschrank finden zu können).

Wenn du keine Idee für eine Beschäftigung hast, können dir vielleicht folgende Ideen helfen:
- Wäre es ein guter Zeitpunkt, mal wieder ein Buch zu lesen?
- Gibt es gute Serien, die du auch mal sehen wolltest?
- Musst du deine Papierablage mal wieder sortieren?
- Wie sieht es mit deiner digitalen Ablage (z.B. Fotos) aus?
- Wäre mal wieder ein Backup deiner Dateien/deines Smartphones sinnvoll?
- Laufe deine Wohnung ab und mache eine Liste, was zu erledigen ist. Gibt es Dinge, die dich am Anfang gestört haben, aber die du inzwischen gar nicht mehr siehst, aber dennoch „repariert“ haben möchtest?
- Gibt es sinnvolle Hilfe, die du in der Krise leisten kannst (wie z.B. für Freunde und Bekannte Schutzmasken nähen, für Großeltern Einkäufe besorgen (natürlich unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen!)…?
Hast du auch noch Ideen? Dann schreib sie gerne in die Kommentare!
4. Pflege (digital) deine sozialen Kontakte
Die psychischen und auch körperlichen Folgen, die eine Quarantäne oder Isolation mit sich bringt wurden in zahlreichen Studien (z.B. an Astronauten) schon beschrieben. Eine häufige Folge bei der Vermeidung von sozialen Kontakten sind Angstgefühle und im schlimmsten Fall eine Depression. Besonders wenn du alleine lebst, solltest du deine sozialen Kontakte weiterhin pflegen. Aber auch wenn du in der Familie zusammenlebst, ist es wichtig, den Kontakt auch zu anderen Personen zu halten. In Zeiten von Smartphones und Videotelefonie sollte dies kein Thema mehr sein:
- Veranstalte einen Gruppencall mit mehreren Freunden zusammen. Es ist schön, sich auch virtuell in der Gruppe zu treffen.
- Anstatt Sprachnachrichten zu versenden: einfach mal wieder spontan anrufen!
- Bei wem wolltest du dich schon lange mal wieder melden? Vielleicht freut sich die Person auch über eine nette Karte von dir!
- Höre dir an, wie andere mit der Situation umgehen. Vielleicht ergeben sich daraus auch neue Ideen für dich selbst.

Verabrede dich zu einem festen Datum!
Verabrede dich zu einem festen Datum, wenn die Möglichkeit dazu wieder besteht. Grillen zum Ende des Sommers z.B. Verschieben lässt sich das Ganze notfalls immer noch. Das feste Datum ist wichtig, damit du einerseits etwas hast, worauf du dich freuen kannst und andererseits jeder weiß, wie „das machen wir dann irgendwann mal, wir melden uns dann…“ oft endet! 😉
Achte vor allem auch darauf, dass du dich mit Personen umgibst, die dir gut tun. Es ist vollkommen in Ordnung, sich über seine aktuellen Sorgen auszutauschen, aber sich nur gegenseitig zu bemitleiden, bringt keinem etwas und wird dich runter ziehen! Tausche dich mit Menschen aus, die dich auch mal zum Lachen bringen und dir ein sicheres Gefühl vermitteln. Wenn es dir hilft, kannst du auch darum bitten, das Corona-Thema bewusst in euren Gesprächen wegzulassen. Das hilft dann eventuell nicht nur dir, sondern auch deinem Gesprächspartner. 🙂
Der Austausch mit anderen sorgt auch dafür, dass du dir darüber bewusst wirst, dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Jeder hat mit verschiedenen Themen zu kämpfen gerade und du bist nicht alleine damit!
5. Tu, was dir gut tut!
…mit dem Zusatz: solange es anderen oder dir selbst nicht schadet. Damit beziehe ich mich natürlich zum Einen auf die Einhaltung des Social Distancing. Und die Tafel Schokolade soll natürlich nicht zur Gewohnheit werden, um so deine Durchhänger zu überbrücken. Aber mal ehrlich: wenn es dir mal nach Etwas ist, dann tu es und genieße es vor allem!Mal wieder den ganzen Tag im Schlafanzug rumlaufen? Sowas tut man doch nicht!… Na und?! Wer sieht es denn?Glühwein im Frühjahr? – Klar, wenn du Lust drauf hast!!Die Suppe mal wieder aus dem Topf löffeln? – Wen interessiert’s?

Das gilt ebenso für das Gegenteil: wenn du dich nicht wohl bei etwas fühlst, dann lass es! Auch das gilt natürlich nicht für Dinge, die negative Auswirkungen haben würden, wenn wir sie unterlassen würden (wie z.B. Arbeiten ;-)). Ein Beispiel: Oft wird dazu geraten, sich in schwierigen Situationen auf sich selbst zu besinnen, achtsam zu sein, zu meditieren usw. Das mag sicherlich auch vielen Personen helfen und ist eine gute Methode, um sich von Stress und Ängsten zu befreien. Allerdings gibt es auch Personen, die nichts damit anfangen können, minutenlang auf einem Apfelstück herumzukauen. Es hilft ihnen schlichtweg nicht oder sie fühlen sich lächerlich dabei. Und auch das ist vollkommen in Ordnung. Wenn du dich nicht wohl fühlst bei einer Sache (und es keine negativen Folgen hat), dann lass es! Auch wenn dir zu etwas anderem geraten wird! Jeder von uns ist verschieden und jedem tun andere Dinge gut!
Vor allem: Fühle dich nicht schuldig dabei, das zu tun, was dir gut tut. Auch wenn es nicht jeder verstehen wird!
Fazit
Ängste und Sorgen in einer Ausnahmesituation sind vollkommen normal und haben durchaus auch ihre Daseinsberechtigung. Wichtig ist dabei nur, dass du nicht zulässt, dass dich diese in eine Stressspirale ziehen, aus der du nur schwer wieder alleine herauskommen kannst. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten damit umzugehen und ich hoffe, ich konnte dir einige Impulse liefern, die für dich von Bedeutung sind.
Wie gehst du mit der aktuellen Corona-Krise um? Hast du weitere Tipps? Poste sie gerne in den Kommentaren oder in meiner Facebook-Gruppe!
Vielen Dank für den hilfreichen Beitrag. und die Vorschläge.
Dieser macht Mut, ohne die Krise zu verharmlosen.
Ich bleibe dran an deinem Blog, freue mich auf weitere Beiträge. 🙂
Vielen Dank, das freut mich sehr! .-)
Toller Artikel hat mir sehr geholfen in einigen Punkten . Zur Beschäftigung hilft mir auch Sport sehr viel oder man kann in der Zeit auch versuchen eine neue Sprache zu lernen ?
Vielen Dank! Ja, das stimmt! Gibt ja inzwischen auch viele online-Programme dafür! Tolle Idee!
Ein, wie ich finde, sehr gelungener und hilfreicher Blogartikel zur aktuellen Situation. Danke dafür und weiter so Marianne ??
Vielen Dank, liebe Alex! Das freut nich sehr! Ich tu mein Bestes! 🙂